Nguyen Trinh Thi _AND THEY DIE A NATURAL DEATH
Nguyen Trinh Thi verbindet Elemente der Literatur, des Klangs, des Bildes und der Technologie und erschafft ein Live-Theater, in dem der Wind aus dem Tam Dao Wald in Vietnam im Mittelpunkt steht und ein ein dringliches Ensemble bildet. Indem sie die Besucher au fordert, sich auf den Akt des Zuhörens zu konzentrieren, navigiert dieses Werk durch die Möglichkeiten zwischen der menschlichen und der nicht-menschlichen Welt, durch Geschichten und Erinnerungen, beziehungsweise durchquert politische und ökologische Sphären. And They Die a Natural Death ist inspiriert von einer Szene aus dem autobiogratschen Roman Tale Told in the Year 2000 des vietnamesischen Schriftstellers Bùi Ngoc Tan (1934 – 2014). Die Szene spielt im Tam Dao-Wald außerhalb eines Gefangenenlagers in Nordvietnam in den 1960er Jahren und erzählt von einem Vorfall, bei dem ausgehungerte Häftlinge nacheinem anstrengenden Tag der Zwangsarbeit über einen Chili-Wald mit den sogenannten Bird’s Eye Chilis stolpern und sich nach diesem Geschmack sehnen, der sie an ihre Heimat erinnert. Dies führte zu einem Aufstand, bei dem ein Häftling, der einer ethnischen Minderheit angehört, erschossen wird. Die Installation besteht aus sich ständig verändernden Schatten, die mithilfe beleuchteter Chilipzanzen auf die Wände projiziert werden. Die Klänge entstammen von traditionellen Bambusflöten, wie sie von verschiedenen ethnischen Gruppen in Vietnam verwendet werden. Flöten und Beleuchtung werden von einem automatischen System gesteuert, das in Echtzeit Winddaten von Sensoren abruft, die in Tam Dao, dem ehemaligen Gefangenenlager des Schriftstellers, installiert wurden.


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